LEBENSLAUF
ELKE KOTTMAIR
WANN STAND DER ENTSCHLUSS FEST, OPERNSÄNGERIN ZU WERDEN?
Schon im zarten Alter von vier Jahren wußte ich, dass ich später unbedingt auf einer Bühne stehen wollte. Dieser Traum wurde wahr und nun darf ich auf über 30 Jahre Bühnentätigkeit zurückblicken.
WIE FING ALLES AN?
… mit einer Begeisterung für Musik und Geschichten!
Ich lernte Geige und Klavier, nahm Gesangsunterricht und fand, dass Musiktheater in all seinen Formen und mit all seiner emotionalen Kraft unglaublich faszinierend ist. Doch zuerst studierte ich an der Ludwig-Maximilian Universität München Musik- und Theaterwissenschaft und wechselte dann zum Gesangsstudium an die Hochschulen für Musik Würzburg und Rostock.
UND DANN GING ES ZUM THEATER. UND DIE WISSENSCHAFT?
Neben meiner langjährigen Tätigkeit als Bühnensängerin (u.a. Semperoper Dresden, Staatsoperette Dresden, Staatstheater Augsburg und Nürnberg, Theater Ulm, Oper Halle), versuche ich noch heute, bei der Zusammenstellung meiner Programme im Konzertbereich, musikwissenschaftliche Kontexte zu integrieren.
UND SONST?
Angetrieben vom Interesse für die Entwicklung neuer und innovativer Konzertformate, sowie der Fragestellung nach Möglichkeiten des Audience Development und wie ich Menschen an meiner Leidenschaft für Theater teilhaben lassen kann, absolvierte ich den berufsbegleitenden Aufbaustudiengang Musikvermittlung/Konzertpädagogik am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg und schloss diesen 2018 ab (M.A.). Hier konnte ich meine Leidenschaft für das musikalische Unterhaltungstheater zum Thema meiner Masterarbeit machen: „Operette 2.0 – Wiederentdeckung und Weiterentwicklung einer unterschätzten Kunstform“.
Besonders am Herzen liegen mir themenbezogene literarisch-musikalische Liederabende, bei denen ich versuche, eine Brücke zwischen verschiedenen Epochen und Genres zu schlagem. Hier verschmelzen dann Kunst und Forschung zu einem einzigartigen Erlebnis, das den Zuhörer auf eine intellektuelle und emotionale Reise mitnimmt.
UND MOMENTAN?
Durch die Corona- Situation bedingt, waren Konzerte und Vorstellungen leider nur begrenzt bis gar nicht möglich. Daher war ich sehr froh, meine Energie in die Arbeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Musik Dresden investieren zu können. Im Rahmen des Projekts „Der Klang der Staatskapelle Dresden“ beschäftige ich mich neben der Erforschung der Verbalisierung von Klangbeschreibungen schwerpunktmäßig mit der Aufgabe, die ermittelten Forschungsergebnisse in einer adäquaten Aufbereitung für ein breites Publikum zugänglich zu machen.
Jetzt sind die Corona-Einschränkungen weggefallen, was uns Künstler natürlich sehr froh macht. Doch nun sind andere Dinge in den Vordergrund gerückt, die wir alle sorgenvoll verfolgen. Und dadurch scheinen die Vorzüge von Live-Vorstellungen bei vielen Menschen etwas in den Hintergrund gerückt zu sein. Trotzdem hoffe ich sehr, dass wir wieder zahlreicheres Publikum im Zuschauerraum erreichen dürfen.
Daher: ins Theater gehen, Konzertkarten erwerben, am besten jetzt!
Gerade freischaffende Künstler brauchen diese Unterstützung, die Veranstalter die Sicherheit, damit unsere wunderbare Kulturvielfalt geschützt und erhalten bleibt.
DENN:
Noch heute liebe ich diese große Bandbreite, die Illusion und den Zauber des Musiktheaters in all seinen Facetten. Ich genieße sowohl die Geborgenheit einer Inszenierung im großen Ensemble, in der ich meinen Rollenprofilen stets eine eigene Note zu geben versuche, als auch die Spannung des lebhaften Dialogs mit dem Publikum in Soloprogrammen, die dadurch an jedem Abend ein wenig anders ablaufen.
Mögen wir alle, die diese Leidenschaft für die Bühne teilen, zusammen mit unserem Publikum stets fesselnde Theater- und Konzertabende erleben!